Die Aachener Innenstadt ist für alle da: Gleichberechtigung, Partizipation und ein respektvolles Miteinander machen die Innenstadt zu einem gemeinschaftlichen Ort. Alle Aachener*innen können an der Entwicklung teilhaben und sich einbringen. Unterschiedliche Interessen werden gehört und fair verhandelt.
Für eine gleichberechtigte Teilhabe sind barrierefreie und niedrigschwellige Angebote Voraussetzung. Alle Menschen sollen sich in der Aachener Innenstadt gerne aufhalten und an deren Entwicklung mitwirken. Es gilt, diejenigen Orte anzupacken, die abstoßen und Angst machen, um für Sicherheit, Sauberkeit und eine hohe Aufenthaltsqualität in der Stadt zu sorgen. Die Aufwertung von Orten mit besonderen Herausforderungen wie dem Kaiserplatz, der östlichen Innenstadt oder dem Bushof, wird weiterhin eine wichtige Aufgabe sein. Menschen, die einer marginalisierten Gruppe angehören oder hilfsbedürftig sind, werden stets Teil unserer Stadt sein. Mit gezielten Maßnahmen sollen wirklich alle Aachener*innen angesprochen werden. Die Innenstadt wird zu einem Ort, an dem stets Hilfe angeboten und gegeben wird: eine bedarfsgerechte Verteilung der Anlaufstellen und Unterstützungsangebote für hilfsbedürftige Personen sind fester Bestandteil der Stadt und fließen immer in die Gesamtmaßnahmen ein.
Aachens Zentrum soll von außen gut erreichbar bleiben und im Inneren im Sinne einer „Stadt der kurzen Wege” mit einem attraktiven und gut vernetzten Mobilitätssystem reibungslos funktionieren. Für die verschiedenen Ansprüche von Verkehrsteilnehmenden sollen faire Lösungen gefunden werden. Die Übergänge zwischen unterschiedlichen Mobilitätsangeboten werden zukunftsgerecht geplant und in die Breite
kommuniziert. Es gilt, innovative Verkehrs- und Mobilitätskonzepte zu fördern und zu experimentieren. Mit intelligenten, zeitgemäßen Leitsystemen, gerechten Preisen und zusätzlichen Angeboten, soll unter anderem mit Partner*innen aus der Stadtgesellschaft die Mobilität in Aachen entspannter, sicherer und nachhaltiger werden.
Aachen ist geprägt von florierendem lokalem Einzelhandel und erkennbaren Innovationen vergangener Jahrzehnte – eine Herzensangelegenheit für viele Aachener*innen. Das Engagement der Einzelhändler*innen ist auch heute noch hoch und bleibt ein wichtiger Faktor für die Innenstadt. Gleichzeitig gibt es Orte, an denen Handlungsbedarf besteht. Der Wandel des Konsums erfordert hier neue Konzepte. Ein Einzelhandel mit Erlebniswert und eine Angebotsstruktur für verschiedene Zielgruppen werden sich zukünftig positiv auf die Innenstadt auswirken. Neue Handelskonzepte brauchen die Möglichkeit, getestet zu werden: Lokale Besonderheiten, Initiativen und Interessensgemeinschaften sollen dabei flexibel und mutig unterstützt werden.
Bildung und Wissenschaft sind schon jetzt ein fester und wachsender Bestandteil Aachens. Zukünftig wird es
noch wichtiger sein, dieses Innovationspotenzial für die Entwicklung der Innenstadt zu gewinnen. Institutionen
der Wissenschaft, Forschung und Bildung sowie neue kreative Formate werden fester Bestandteil der Innenstadt sein. Junge Talente bereichern die Stadt und sollen ihr Wissen und ihre Kreativität in die Stadtentwicklung einbringen können. Mit diesem Fokus kann das Potential von Auszubildenden und Studierenden in der Innenstadt gestärkt und kultiviert werden. Es gilt, junge Talente für das Leben in Aachen zu begeistern. Kulturelle Angebote, Diversität und Kreativwirtschaft bringen neues Leben in die Innenstadt. Durch mehr kulturelle Vielfalt wird die Innenstadt zu einem Stadtkern, der von einer Ökonomie des Wissens, Kreativität und Innovation profitiert.
Klima, Mobilität, Strukturwandel: Die Transformation der Aachener Innenstadt erfordert engagierten Dialog, planvolles Handeln und Mut, um neue Wege zu gehen und aktiv zu gestalten. So entstehen neue Verknüpfungen, bestehende Qualitäten werden gestärkt und Leitplanken für künftige Entwicklungen gesetzt.
Die Aachener Innenstadt wird gemeinsam und kooperativ im Sinne einer Ermöglichungskultur gestaltet; dafür bedarf es einer gleichberechtigten und offenen Kommunikation zwischen kommunalen Stellen und den Stadtgestalter*innen aus Handel, Gastronomie, Kultur und Zivilgesellschaft. Unbürokratische Lösungen werden im Sinne eines gemeinsamen Transformationsgedankens gefunden und Planungsvorhaben zügig umgesetzt. Entscheidungen aus Politik und Verwaltung werden transparent vermittelt und die Zusammenarbeit wird
durch zentrale Plattformen und Ansprechpartner*innen gestärkt. Es darf experimentiert und getestet werden, um dauerhafte Lösungen zu finden. Das erleichterte „Möglichmachen“ fördert den Zusammenhalt, die Kreativität und das Netzwerk der Aachener*innen und macht so die Innenstadt bereit für die Herausforderungen der Zukunft.
Die Innenstadtentwicklung steht im Zeichen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung. Zusätzliche Grünflächen im öffentlichen Raum und auf Dachflächen, der Rückbau von Versiegelung und ein schonender Umgang mit freiwerdenden Flächen verbessern das innerstädtische Mikroklima und fungieren als „Schwamm“ bei Starkregenereignissen. Innovative Mobilitätsangebote und alternative Antriebe verbessern die Luftqualität, mindern die Lärm- und CO2-Emmissionen und tragen so zu einem gesünderen Leben in der Innenstadt bei. Mit dem Gebäudebestand der Aachener Innenstadt und den vorhandenen Ressourcen wird verantwortungsvoll umgegangen. Neubauten werden flächensparend und klimaneutral umgesetzt. Die Versorgung wird mithilfe erneuerbarer Energien nach und nach CO2-neutral.
Durch die Neuausrichtung von öffentlichen Räumen und neuen Nutzungskonzepten in der Aachener Innenstadt werden Räume frei, die zukunftsgerecht genutzt werden können. Besonders die Neuaufteilung des Straßenraumes wird dabei eine besondere Aufgabe sein. Attraktive Mobilitäts-, Aufenthalts- und
Bewegungsangebote gehen dabei Hand in Hand. Die Umgestaltung in Verbindung mit einer Verkehrsberuhigung der Innenstadt eröffnet neue Spielräume für nicht kommerzielle Räume, Grün- und Sportflächen, als auch Einzelhandel oder Gastronomie und schafft mehr Aufenthaltsqualität, mehr Raum für Begegnung und Austausch im öffentlichen Raum. Der neu gewonnene Raum wird menschengerecht und gemeinwohlorientiert gestaltet und schafft damit mehr Qualität für alle Altersgruppen sowie für Menschen mit besonderen Bedürfnissen.